In den Lehrplänen wird verlangt, daß Absolventen Schlüsselqualifikationen entwickeln sollen, wie beispielsweise logisches, kreatives und vernetztes Denken. Diese Schlüsselqualifikationen sollen den Absolventen ein erfolgreiches Bestehen in der Berufs- und Arbeitswelt ermöglichen (vgl. [20], Seite 6584 ff).
Medienkompetenz zählt sicherlich zu den in unserer Informationsgesellschaft immer wichtiger werdenden Schlüsselqualifikationen (vgl. [29], Seite 4, [189], Seite 9 und [41], Seite 11)
Da in der Literatur eine gewisse Unschärfe des ,,Allerweltsbegriffes`` Medienkompetenz (vgl. [142] und [6]) bemängelt wird, werden im Anschluß Definitionen vorgestellt, an denen sich diese Arbeit orientiert:
Medienkompentenz meint die ,,Fähigkeit zur Nutzung, Analyse, Bewertung und Gestaltung von Medien`` ([189], Seite 10).
,,Medienkompetenz meint also grundlegend nichts anderes als die Fähigkeit, auf sich die Welt aktiv aneignender Weise auch alle Arten von Medien für das Kommunikations- und Handlungsrepertoire von Menschen einzusetzen`` ([6]).
BAAKE [6] differenziert Medienkompetenz vierfach aus:
Diese Vierteilung des Begriffs Medienkompetenz deckt sich in etwa mit der Begrifflichkeit von SCHULZ-ZANDER [189] und wird im weiteren in dieser Arbeit verwendet.
Im Bewußtsein, daß der Begriff Medienkompetenz auch für ,,herkömmliche`` Medien relevant ist, wird er hier mit Betonung auf die neuen Medien (Computer, Internet) verwendet.
Medienkunde umfaßt zwei Dimensionen (vgl. [6]):
Der erste Punkt umfaßt Fragen wie z. B.: Was ist Multimedia? Was ist Internet? Welche Dienste gibt es? Wie kann ich das Internet für meine Zwecke effektiv nutzen?
Im zweiten Punkt geht es darum, daß sich Schüler beispielsweise ins Netz einloggen können, daß sie Informationen abrufen können, daß sie Informationen im World Wide Web publizieren können usw.
BAAKE [6] sieht die Mediennutzung zweifach ausgeprägt:
Das Internet soll also von Anfang an nicht nur als ,,passives Abrufinstrument``, sondern als ein ,,aktives Kommunikationsinstrument`` eingesetzt werden. Der WWW-Dienst und die Kommunikationsmöglichkeit via E-Mail sollen als untrennbare Einheit angesehen werden (vgl. [1], Seite 400 ff).
Die Mediengestaltung wird von BAAKE [6] zweidimensional gesehen:
Schüler sollen Daten multimedial gestalten und für das Netz aufbereiten können. Sie sollen sich mit den Gestaltungsmöglichkeiten und -techniken, den Möglichkeiten des Mediums, aber auch den möglichen Nutzern auseinandersetzen. Hierbei können die Lernenden Einschränkungen und Begrenzungen, aber auch Manipulationsmöglichkeiten durch das Medium erfahren (vgl. [189], Seite 10).
Medienkritik umfaßt im wesentlichen drei Aspekte (vgl. [6]):
Die Bereitstellung, Speicherung und Verbreitung von Informationen soll nicht nur als fachliches und technisches Problem gesehen werden, sondern auch als gesellschaftliches Problem im Unterricht thematisiert werden. Wenn Schüler selbst Informationen verbreiten, sollen sie sich bewußt sein, daß sie dafür auch die Verantwortung übernehmen müssen (vgl. [1], Seite 406).
Es wird eine Informationskultur angestrebt, die nicht nur ein professionelles Navigieren im Internet umfaßt, sondern auch sozial akzeptable Verhaltensweisen im Netz, die Achtung von geistigem Eigentum und einen respektvollen Umgang mit den digitalen Kommunikationspartnern beinhaltet (vgl. [41], Seite 11).